Schreinerin mit Bohrmaschine in der Hand
Sascha Schneider

Ärmel hoch im Handwerk

In der ifo-Konjunkturprognose vom 6. März heißt es: "Die deutsche Wirtschaft ist wie gelähmt. Unter Unternehmen und Haushalten ist die Stimmung schlecht und die Unsicherheit hoch." Für das regionale unterfränkische Handwerk trifft dies in dieser Vehemenz nicht zu. Im Vergleich zum 4. Quartal 2023 hat sich Stimmungslage wieder deutlich verbessert. 84,1 % der Handwerksbetriebe bewerten im 1. Quartal 2024 ihre Geschäftslage als "gut" oder "befriedigend", was einem deutlichen Anstieg von 5,2 Prozentpunkten entspricht. Auch die Zukunftsaussichten beurteilen die Handwerksbetriebe wesentlich positiver. 84,6 % der Betriebe prognostizieren, dass die künftige Geschäftslage sich verbessern oder gleichbleiben wird, was ein um 14,9 Prozentpunkte besseres Ergebnis darstellt als noch im vergangenen Quartal. "Das Handwerk krempelt die Ärmel hoch. Das zeigen die konjunkturellen Handwerksdaten im Vergleich zum wirtschaftlichen Deutschlandtrend klar und deutlich", erklärt Ludwig Paul, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken. Die Gründe für die positiven Konjunkturwerte sieht Ludwig Paul vor allem in der nachhaltigen Ausrichtung der Handwerksbetriebe und im unternehmerischen Optimismus. "Sicherlich belasten überbordende Bürokratie mit immer mehr Auflagen, die enormen Preissteigerungen im Einkauf und die Personalkosten unsere Betriebe", sagt Ludwig Paul, "dennoch lassen sich die Betriebe von der wirtschaftlichen schlechten Grundstimmung nicht anstecken. Dafür ist das Handwerk im Binnenmarkt einfach zu stark."

Bau und Ausbau im Konjunkturdurchschnitt

Die Bereiche Bau und Ausbau, die zusammen knapp die Hälfte aller unterfränkischen Handwerksbetriebe ausmachen, sind nach einem Dämpfer im 4. Quartal 2023 wieder in den Konjunkturdurchschnitt zurückgekehrt. 85,5 % beider Gruppen erklären, mit der aktuellen Geschäftslage zufrieden zu sein. Über die Hälfte der Betriebe des Ausbaugewerbes beschreibt sie sogar als gut. Zwar waren die Werte im 1. Quartal 2023 besser, aber im Vergleich zum Vorquartal konnte eine deutliche Verbesserung erzielt werden. Ludwig Paul: "Auftragsreichweite und Kapazitätsauslastung sind nach wie vor gut in beiden Gewerkegruppen, die Stagnation am Bau bricht sich im unterfränkischen Handwerk noch nicht Bahn."

Aktuelle Konjunkturdaten im Überblick

84,1 %

der Betriebe bewerten ihre Geschäftslage im 1. Quartal 2024 als gut oder befriedigend.

85,5 %

der Betriebe des Bauhandwerks sowie des Ausbauhandwerks waren mit ihrer Geschäftslage zufrieden.

84,6 %

der Unternehmen, dass ihre Geschäftslage im 2. Quartal 2024 gleichbleiben oder sich verbessern wird.